Gestaltung eines Felsens oder Berges (Maximilian Schacht, Gastbeitrag)
In diesem Beitrag soll eine handwerkliche, recht einfache Art der Geländegestaltung Vorgeführt werden. Das Hauptaugenmerk ist darauf gelegt das es für Laien, wie für Profis einfach nachzubauen ist und dabei das Ganze preislich überschaubar bleibt.
1. Mögliche Materialien für die Grundform
Für das erstellen der Grundform eignen sich verschiedene Materialien u.a.:
- Pappmasche, evtl. auf einer Unterkonstruktion aus Drahtgitter oder Holz
- Geländebaumaterial aus dem Modellbahnzubehör (z.B. Terra Form)
- Hartschaumplatten
- PU-Schaum zum Sprühen in der Dose aus dem Baumarkt
Sehr einfach ist der Umgang und die Bearbeitung von PU-Schaum, er ist günstig und mit einfachsten Mitteln zu bearbeiten, deshalb geht das Beispiel hier von diesem Material aus.
2. Umgang mit PU-Schaum
PU-Schaum ist, wenn er getrocknet ist, sehr tragfähig. Er hält ein vielfaches seines eigenen Gewichtes aus. Bei dem versprühen ist zu beachten das sich das Volumen des Schaums auf ein mehrfaches ausdehnt und der Schaum auch noch lange weiter anwächst, deshalb lieber mit wenig anfangen, trocknen lassen und in Schichten arbeiten, das hat auch den Vorteil das die Lagen gut durch trocknen können, eine Lage sollte nach dem unmittelbaren versprühen nicht mehr als ca. 10-15 cm Dicke erreichen.
3. Bearbeitung/In Form bringen
Zur Bearbeitung ist kein besonderes Werkzeug nötig. Es eignen sich Messer, Schraubendreher, Stechbeitel und ƒhnliches.
Ecken kann man auch einfach mit den Finger heraus zupfen oder abbrechen.
4. Oberflächenbehandlung Wenn man eine glatte Oberfläche erreichen möchte oder Poren schlieflen will eignen sich hierfür Gips oder besser eine Mischung aus Spachtelmasse mit etwas feinem Sand und einem kleinen Tropfen Spülmittel, diese Masse ist leichter und länger weich. Einen Arbeitsschritt kann man sich sparen wenn man die Masse (Gips oder Spachtel) gleich in einer Grundfarbe einfärbt. Zum Färben eigenen sich sehr gut Abtönfarbe mit weißer Wandfarbe gemischt. Wasserfarben eigen sich, bedingt auch. Für kleine Flächen kann man auch gut fertige Spachtelmasse verwenden.
5. Farbgestaltung
Sehr effektvolle Ergebnisse lassen sich durch das Auftragen mehrerer Farbschichten erzielen.
Man geht am besten von Dunkel nach Hell vor. Zuerst alles in einer dunklen Grundfarbe einstreichen, wie oben schon erwähnt evtl. Spachtelmasse beigeben. Grundfarben können Dunkelbraun, Dunkelgrau, Schwarzgrau u.ä. sein. Im nächsten Arbeitsgang, wenn die Grundfarbe völlig getrocknet ist, führt man mit der nächst helleren Farbe über einen Großteil der Oberfläche, lässt aber immer wieder der Grundfarbe ausreichend Platz zum durchscheinen.(Bild 3)
Nun geht's an das herausarbeiten von optischen Konturen mit der nächst helleren Farbe, zum Anfang einfach gut Farbe auf einen breiten Pinsel aufnehmen und über alles drüberfahren was hervorsteht.
Zum Schluss kann man mit sehr heller Farbe, z.B. Weiß noch über die Spitzen der Felsen gehen. Oder einige "Klakstreifen" andeuten. Hierfür eine ganz minimale Menge Farbe auf eine Pinsel mit flachen Kunststoff- oder Chinaborsten aufnehmen noch mal alles an überschüssiger Farbe abstreifen, so das der Pinsel schon fast trocken ist und damit leicht über die gewünschten Stellen fahren.
6. Begrünung
Für die Gestaltung von Rasenflächen eignet sich Streumaterial aus dem Modellbahnzubehör sehr gut, nimmt man gemischte Farben wirkt es etwas lebendiger. Die Flächen, an welchen das Streumaterial aufgetragen werden soll am besten mit einer Mischung aus Holzleim mit etwas grüner Farbe anpinseln und das Streumaterial aufbringen. Der Vorteil an der Leim/Farbmischung ist zum einen das man leicht erkennen kann wo das Material hinkommt und sollte es irgendwann mal abfallen sieht die Stelle immer noch Grün aus. Als Hilfe kann man hier eine leicht drückbare Kunststoffflasche mit einer etwa 2-3 mm groflen Öffnung verwenden, diese gibt es fertig im Modellbaugeschäft aber eine ausgediente Ketchupflasche tut es hier genauso. Das Material bis max. der halben Höhe der Falsche einfüllen und mit etwas Druck auf die Flasche auf die gewünschte und vorbehandelte Stelle aufbringen.
Der Vorteil ist hier die elektrostatische Aufladung des Materials, damit stehen mehr Flocken senkrecht als beim auftragen von Hand.
Anschließend saugt man das überschüssige Material mit dem Staubsauger ab. Wenn man einen Nylonstrumpf in das Staubsaugerrohr als Filter einsetzt kann man das abgesaugte Material einfach zurück gewinnen.
Als Abschluss der Begrünung kann man noch Büsche aus Islandmoos, Bäume und Sträucher aufbringen.
Wie man feststellen kann ist das alles nicht sehr schwer, wenn man sich am Anfang unsicher ist, kann man die ersten Versuche einfach an einem kleinen Stück probieren bevor man ans die groflen Sachen geht, für Farbversuche eignet sich auch schon ein Ball aus zerknülltem Papier.
Viel Spaß beim Nachmachen..
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